Donnerstag, 24. April 2008

Neue deutsche Mädchen

Jana Hensel und Elisabeth Raether, Neue deutsche Mädchen.
Ein neues Leben, eine neue Geschichte. Zwei Frauen um die 30 ärgern sich über die Selbstinszenierung des „Emma“-Femminismus, der so alt ist wie sie. Und sie beginnen, über ihr eigenes Leben Auskunft zu geben. Über ihren Aufbruch von Ost und West in die Großstadt, über ihre Herkunft, über Freundschaft, Liebe, Sex und Affären, über Jobs, Geld und Karrieren, über alte und neue deutsche Männer.
Selten war eine Generation der 30-Jährigen so frei, sich selbst neu zu erfinden, wie in der Nachwendezeit – was Lust und Last zugleich bedeutet. Wer sind sie also, die neuen deutschen Mädchen, was ist ihnen wichtig und was egal? Wovon träumen sie? Woher nehmen sie ihren Mut und ihre Vitalität, und wie sollen ihre Männer sein? Jana Hensel und Elisabeth Raether erzählen davon mit radikaler Offenheit – in einem Buch für junge Frauen, junge Männer und auch deren Eltern.
Anlagen zum Kultbuch - Cora Stephan in Lesart Deutschlandradio Kultur“Jana Hensel und Elisabeth Raether verabschieden sich ohne Trotz und radiale Gesänge von der Unbestimmtheit der Jugend und suchen Festigkeit in neuen Strukturen und Rollen. Sie leben Normalität, eine Existenz, die kein exzentrisches Drama von Unterdrückung und Befreiung bereithält, aber auch weniger Abenteuer und weniger Spannung verspricht. Daher die Melancholie. Egal – es scheint die bessere Wahl zu sein. Es ist genau der Ton, der das Buch zu einem Kultbuch machen könnte: die sanfte Trauer, mit der man erwachsen wird und die Grenzen wie die Wahrheit der Liebe erfährt.” ► “Neue deutsche Mädchen” bei ttt - Titel, Thesen, Temperamente 13.04.2008 23.00 Uhr ARD
„Neue deutsche Mädchen“ von Jana Hensel und Elisabeth RaetherRowohlt Verlag Reinbek, 1.4.2008, 224 Seiten, € 16,90ISBN: 978-3-498-02994-4

Feminismus heute ? Tagesschau Chat vom 24.4.

Mt Jana Hensel und Elisabeth Raether, Autorinnen
Herzlich willkommen beim tagesschau-Chat im ARD-Hauptstadtstudio. Die Autorinnen Jana Hensel und Elisabeth Raether sind heute unsere Gäste - sie haben gerade ein stark autobiografisches Buch über die "Neuen deutschen Mädchen" gemeinsam geschrieben und damit auch die unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema Gleichberechtigung zwischen Ost und West vereint. Frau Hensel, Frau Raether - vielen Dank, dass Sie Zeit für uns haben! Können wir loslegen?
Jana Hensel und Elisabeth Raether: Ja!
Moderatorin: In den neunziger Jahren war "Feminismus" kein Wort, was man gerne anfasste - wieso ist das Thema neuerdings in Ihrer Generation so en vogue?
Jana Hensel: Ja, vielleicht gerade weil man darüber nicht gesprochen hat. Weil junge Frauen lange dachten, das sei kein Thema mehr. Weil die Gesellschaft sich lange Zeit Illusionen gemacht hat und der Meinung war, die Gleichberechtigung sei Realität geworden. Und gerade wir, Elisabeth und ich, erzählen in unserem Buch diesen Desillusionierungsprozess, erzählen aus unserem Leben und erzählen genau die Punkte, wo wir gemerkt haben, dass dieses Thema noch längst nicht abgeschlossen ist.
Moderatorin: Warum?
Jana Hensel: Ich glaube, es gab noch nie eine so selbstbewusste, gut ausgebildete Generation junger Frauen wie heute. Diese Frauen leben im Privaten schon sehr häufig gleichberechtigte Beziehungen mit ihren Männern, stoßen aber in der Öffentlichkeit und im Berufsleben überall auf alte Rollenmuster. Im Berufsleben und der Öffentlichkeit ist diese Gleichberechtigung noch viel stärker eine Utopie, als wir das alle glauben und wahrnehmen.

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http://www.tagesschau.de/interaktiv/chat/chatprotokoll72.html