Montag, 14. Juli 2008

Gebt uns nicht Fisch auf den Teller, lehrt uns wie man Fische fängt

4. Drive-Dialog für Afrika – Frauen als Wirtschaftsmotor

Erfolgreiche Frauen diskutierten die Weiterentwicklung Afrikas. Zusätzlich startet am 18. Juli 2008 "Fußballfieber mit IQ!" an deutschen Schulen, das Aufmerksamkeit auf Afrikas Potential lenken soll / Text von Aviva


Das internationale Business Magazin "Drive" hat im Zusammenhang mit der Fußball WM 2010 in Afrika die "Drive-Dialoge" ins Leben gerufen. Auf der 4. Veranstaltung am 30. Mai 2008 wurde zum Thema Wirtschaftsentwicklung durch Frauen in Afrika diskutiert. Lydia Monyepao, Vorsitzende des Soweto Ladies Football Club, Dr. Ndidi Nnoli-Edozien, Executive Director Growing Businesses Foundation aus Nigeria, Yvonne Chaka Chaka, internationale Sängerin und UNICEF Sprecherin zum Thema Malaria, Sheila Camerer, Staatsanwältin und Parlamentsabgeordnete in Südafrika, Bianca Buchmann, Präsidentin des Afrikavereins der deutschen Wirtschaft und Sabine Plattner, Miteigentümerin des Fancourt Golf Resorts sowie Schirmherrin der Anti-HIV/AIDS-Stiftung Darling Trust, waren sich darin einig, dass vor allem Frauen der Wirtschaftsmotor Afrikas sind und das Land in seiner Selbständigkeit voranbringen.

Kleinkredite vor allem für Frauen

Zahlreiche Beispiele wie Kleinkredite durch die Growing Businesses Foundation Nigeria, die Frauen beim Schritt in die Selbständigkeit helfen, zeigen den Ehrgeiz und das soziale Bewusstsein des weiblichen Unternehmertums. "Mit Krediten ab zehn Euro helfen wir den Frauen, kleine Geschäfte zu eröffnen. Innerhalb weniger Jahre schaffen sie es, diesen Einsatz zu verhundertfachen und so Stück für Stück die Entwicklung Afrikas voranzubringen," berichtete Dr. Ndidi Nnoli-Edozien. Die Diskussionsteilnehmerinnen betonten vor allem die vielen Ressourcen und Chancen, die sich für das Land ergeben, wenn es gefördert würde anstatt "Almosen" zu erhalten. "Gebt uns nicht Fisch auf den Teller, lehrt uns wie man Fische fängt", so die klare Forderung der engagierten Prinzessin Odette Maniema aus dem Kongo. In einem waren sich alle Diskussionsteilnehmerinnen einig: Die drängenden Probleme Afrikas wie Hunger, steigende HIV-Infektionsraten und Bürgerkriege lassen sich nur durch bessere Schulbildung nachhaltig lösen. Ziel der Dialoge ist es, die Wahrnehmung der Öffentlichkeit von der Bedürftigkeit des Kontinents auf das hohe Potential der Menschen in Afrika zu lenken.

Inzwischen wurden die Drive-Dialoge um den von der Nelson Mandela International School mit initiierten Jugend-Drive-Dialog erweitert. Daraus ist der erste deutsch-afrikanische Schulwettbewerb "Fußballfieber mit IQ" entstanden, der die Millenniumsziele der Vereinten Nationen wie Hungerbekämpfung, Ausbau der Bildungschancen und Zugang für mehr Menschen zu sauberem Trinkwasser erreichen will. Am 18. Juli 2008, dem 90. Geburtstag von Freiheitskämpfer Nelson Mandela, startet das Projekt unter der Schirmherrschaft von Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul.

Das Internationale Business Magazin Drive ist ein Wirtschaftsmagazin mit sozialer Ausrichtung. Es erscheint alle drei Monate und setzt in jeder Ausgabe einen jeweils neuen Schwerpunkt. Herausgegeben wird das Magazin von den Schwestern Antoinette und Doris Pospischil, die auch die Dialogreihe initiiert haben. Die Diskussionen werden in Kooperation mit der Südafrikanischen Botschaft veranstaltet und bieten ein Forum, um den Chancen und Problemen Afrikas auf Managementebene Gehör zu verschaffen. Hauptanliegen Antoinette Pospischils ist es hierbei, gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Fragen rund um die Fußball-WM 2010 ins Zentrum zu rücken und nach deren Ende weiter zu vertiefen.

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